Ulkustherapeutika
Bismutsalze Nachdem man entdeckte, dass Bismutsalze (s. Tab. 1) eine bakterizide Wirkung gegenüber Helicobacter pylori, dem wichtigsten Krankheitserreger in der Gastroenterologie, zeigen, ist die therapeutische Bedeutung kolloidaler Bismut-Verbindungen, die schon seit Generationen als Magentherapeutika angewandt wurden, enorm angestiegen. Neben den älteren Bismutsalzen wird heute zur Behandlung des Ulcus duodeni bevorzugt ein Bismut(III)-citrat-hydroxid-Komplex eingesetzt, dessen Summenformel (K2NH4)5(Bi6(OH)11(C6H5O7)4 für den neutralen Bereich angegeben wird. Eine mögliche Struktur, die als Teil eines größeren Molekülverbandes anzusehen ist, stellt das in Abbildung 2 formulierte Schema dar.
Komplexes Bismutcitrat hat keinen Einfluss auf die Säuresekretion und wirkt auch nicht als Antazidum. Nach peroraler Applikation fallen im sauren Milieu des Magens kolloidales Bismutsubcitrat oder andere unlösliche Bismut-Verbindungen aus, die einen Schutzfilm für die Schleimhaut bilden, die Pepsin-Wirkung antagonisieren, wodurch die Ulzera besser abheilen, und sich gegenüber Helicobacter pylori bakterizid verhalten.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2005/daz-51-2005/uid-15162